2017

Tansania – Hilfseinsatz in der Region Mbeya

„Sehen heißt Teilhabe am Leben.“ Kinder, die unter Fehlsichtigkeit oder an Augenerkrankungen leiden, können nicht im ausreichenden Maße am Schulunterricht teilnehmen und werden oft sozial ausgegrenzt.
Die Augenärzte Dr. Andreas Künster und Dr. Schwarz bereisen mit ihrem Team jährlich Armutsregionen um zu helfen und Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.
Oktober 2017: Abschluss des Förderprojektes mit einem Förderbetrag von insgesamt 11.000,- € (Bericht im Anschluss an den folgenden Projekttext).

Weltweit sind in Armutsgebieten die beeinflussenden Faktoren für Augenkrankheiten oft sehr ähnlich: Kein sauberes Wasser, Vitaminmangel, Mangel an Hygiene, Schutzlosigkeit vor Stechmücken, mangelhafte augenärztliche Versorgung.
Tansania gehört trotz seiner wirtschaftlichen Wachstumsraten weiterhin zu den ärmsten Ländern der Welt. Mehr als 70 Prozent der Bevölkerung leben und arbeiten im ländlichen Raum. Weniger als 20 Prozent der Bevölkerung haben Zugang zu Strom. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 61,5 Jahren (15 Jahre und jünger 42,25 % / 65 oder älter 3,2 %). Die Landessprache ist Kisuaheli, die Bildungs- und Verkehrssprache ist Englisch. Die Alphabetisierungsrate stagniert 2015 bei niedrigen 69,4 Prozent (UNESCO), trotz einer Einschulungsrate von 98 Prozent. (Quelle: Auswärtiges Amt, Stand Nov. 2015).

 

Einen Beitrag zur augenärztlichen Versorgung in Armutsgebieten hat sich der Verein der Augenärzte Dr. Künster und Dr. Schwarz „Kids´ and Poors´ Eyes International e.V.“ mit Sitz an der Mittelmosel zur Aufgabe gemacht. In seinem Projekt 2017 wird Herr Dr. Künster und sein Team (1 Optiker, 2 Assistentinnen) in der Region Mbeya beim Aufbau einer augenärztlichen Abteilung im regionalen Krankenhaus (Einzugsbereich rd. 3 Millionen Menschen) mit gespendeten Gerätschaften und durch Einarbeitung der Fachkräfte (Dr. Killewa) vor Ort „Hilfe zur Selbsthilfe“ leisten. Ein tansanischer Optiker erhält ebenfalls technische Unterstützung und Einarbeitung durch Herrn Platten (Optiker).

 

 

 

Bilder:
Kids‘ and Poors‘ Eyes International e.V.

Im Außeneinsatz besucht das Team Schulen und führt Untersuchungen an hunderten Kindern durch. Die Kinder erhalten Brillen mit Gläsern der passenden Stärke, die vor Ort angefertigt werden. Sind Operationen oder intensivere ärztliche Versorgung notwendig, werden diese im regionalen Krankenhaus geleistet.

 

 

 

 

 

 

Die Kinderstiftung Nordstern möchte mit dem Förderprojekt 2017 mithelfen – besonders für die Kinder – in der Region Mbeya eine dauerhafte augenärztliche Betreuung durch „Hilfe zur Selbsthilfe“ im regionalen Krankenhaus sicherzustellen. Ganz besonders möchten wir den Besuch des Teams von Herrn Dr. Künster in einer Schule für behinderte Kinder (Katumba II Primary School) unterstützen. Hier leben auch Albino-Kinder (vgl. Bilder), die in Afrika ein besonders schweres Schicksaal zu tragen haben. Wie uns Herr Dr. Künster von seinem ersten Besuch im März 2016 berichtete, fehlt es in dieser Schule an so vielem. Neben einer augenärztlichen Betreuung sollen die Kinder auch fehlende notwendige Hilfsmittel wie Rollstühle, Gehhilfen oder auch physiotherapeutische Anwendungen erhalten.

Wir bitten ganz herzlich um Ihre Unterstützung.

Mehr zum Verein „Kids´ and Poors´ Eyes International e.V.“:     www.kids-and-poors-eyes.de

 

 

Oktober 2017:

Abschluss des Förderprojektes mit einem Förderbetrag von insgesamt 11.000,- €.

Die finanzielle Unterstützung der Kinderstiftung Nordstern hat zur Verwirklichung folgender Maßnahmen beigetragen. Alle Maßnahmen wurden in Projekteinsätzen im Feb./März bzw. August 2017 persönlich durch Herrn Dr. Künster, Herrn Optiker Platten und ihrem Team vor Ort durchgeführt.

Besuch von Schulen in der Region Mbeya – Visuskontrolle der Kinder; über 100 Kinderbrillen angepasst; in Deutschland gefertigt und im August 2017 vor Ort übergeben.
Hilfe zur Selbsthilfe: Übergabe von Geräten im örtlichen Krankenhaus sowie Geräte zur Anfertigung von Brillen für Optiker vor Ort; Gemeinsam durchgeführte Operationen am Grauen Star (Dr. Künster / Dr. Killewa (Mbeya Hospital)).

Maßnahmen in der Katumba School – Sonderschule für behinderte Kinder:
wöchentliche krankengymnastische Betreuung der bedürftigen Kinder; Schlafräume mit 80 neuen und 60 reparierten Betten ausgestattet; 140 neue Matratzen; Steppdecken und Kopfkissen beschafft; im Essraum wurde neues behindertengerechtes Mobiliar angeschafft; Bau eines neuen behindertengerechten Toilettenhäuschens mit Sickergrube; Renovierung einiger Klassen- und Schlafräume;

 

 

Zum Schutz der Kinder – insbesondere der Albinos – vor Übergriffen von Außen, wurde ein großes Eisentor am Eingang des Schulgeländes installiert. (Hintergrundinformation: Albinos wird eine besondere Zauberkraft zugesprochen. Daher besteht Gefahr, dass Albinos verschleppt bzw. deren Gliedmaßen abgetrennt und mitgenommen werden.)

Herzlichen Dank an alle Spenderinnen und Spender !
Kinderstiftung Nordstern / Kids´ and Poors´ Eyes International e.V.

Bildnachweis: Kids´ and Poors´ Eyes International e.V.

 

 

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